Einleitung

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Allgemeine Information

Alle abgebildeten Artefakte sind unverkäuflich, sie dienen nur zur Orientierung um ähnliche Artefakte zu erwerben. Sie sind der privaten Sammlung von Ernst-Dieter Henze entnommen.

In vielen alten Kulturen ist die Bedeutung und Verwendung dieser Gegenstände oftmals noch nicht genügend erforscht und/oder verloren gegangen. Dieser kleine Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und viele Behauptungen/Beschreibungen unterliegen unterschiedlichster Interpretationen und Meinungen.

Allgemein - Chinesische Chronologie

In fast allen Kulturen auf unserer Erde begegnet uns in der Ornamentik und des religiösen Umfeldes - von der Prähistorik bis zur Gegenwart - die Faszination des Kreises, der Scheibe und des Ringes. Besonders ausdrucksvoll kommt dies in der Kunst der chinesischen Bi-Scheibe zum Ausdruck und von dieser soll nun die Rede sein.

Zur Jade selbst:

Das chinesische Wort "YU", für Jade, ist an sich ein Sammelbegriff für mehrere Steinarten wie Jadeit, Nephrit, Serpentin und Aventurin, wobei die beiden Letzteren im heutigem Gebrauch nicht mehr als Jade bezeichnet werden.

Die Bezeichnung "YU" ist recht umfassend und bedeutet übersetzt: "edel", "rein", "schatz", "juwel" oder "Stein, der es Wert ist, geschliffen zu werden".

Jade/Jadeit, Mohshärte 6-6,5, gehört zur Gruppe der Augite (griech.Glanz) oder auch Pyroxene (griech.Feuer) genannt. Jade wird zu den Schmucksteinen gezählt.

Als Jade wird auch Nephrit, Mohshärte 5,5-6, eine Hornblende Varität, bezeichnet. Es wird sehr oft als "Jade" verwendet da es sich leichter verarbeiten läßt.

Die Grundfarbe der Jade ist an sich farblos, meistens aber weißlich - milchig, undurchsichtig (sogn. Hammelfettjade).

Die große Farbenvielfalt von Jade ergibt sich, wie bei vielen Mineralien, aus verschiedenen mineralogischen Verunreinigungen:

Chromeinschlüsse lassen eine schöne smaragdgrüne Jade entstehen, mit Eisenverbindungen ist sie braun, Mangan ergibt violette Farben und Calziumeinschlüsse läßt viele verschiedene Farben wie weiß, hellgrün, rot, braun und manchmal auch blau entstehen.

Wegen seiner Farbenvielfalt, Härte, Glätte und seiner Dauerhaftigkeit wurde es von den Künstlern der alten Zeit, ja sogar bis in unsere Zeit, zur Herstellung von Gebrauchsgegenständen aller Arten wie Schmuck und sogar Musikinstrumente sehr geschätzt.

Auf dem Markt werden heute Fälschungen aus dem wesentlich weicherem Serpentin, einem Magnesiumsilikat mit Mohshärte 3-4, angeboten. Die teure smaragdgrüne Jade wird durch künstliche Färbung von weißer Jade hergestellt. Dabei sollte man bedenken, das dies auch schon in vorgeschichtlicher Zeit praktiziert wurde. Man geht sogar soweit, dass man aus Bleiglass hergestellte Stücke als Jadestücke verkauft.

Weibliche Figur aus weißer Jade.

Six Dynasties (220 - 586 AD)

Antikes Wachsen und Färben der Jade

Jade (Nephrit) ist, je nach Härte, ein leicht kontaminierbares Mineral, das oberflächlich und farblich stark von den es umgebenen Umwelteinflüssen verändert werden kann. Da die meisten Jadegegenstände für rituelle Zwecke in Gräbern und Grabanlagen deponiert wurden, mussten sie, um die Jadeoberfläche über einen größeren Zeitraum schöner und dauerhafter zu gestalten, entsprechend behandelt werden.

Kontaminierungskriterien waren: Natürliche Bodenchemikalien die durch das Grundwasser aktiviert wurden, Korrosionsprodukte von Eisen- und Bronzegegenständen der Grabbeigaben, Fäulnisprodukte der organischen Beigaben und des Toten, Rötelbeigaben, die oft in großer Menge verwendet wurden (Rötel wurde aus Hämatit einem Eisenoxidmineral (Fe2O3) gewonnen), der chemische Einfluss von Quecksilberbeigaben, welche die Jade dunkelbraun bis schwarz färbte, und nicht zuletzt auch hohe Temperaturen bei Brandbestattungen.

Diese Kriterien waren auch den alten Chinesen bekannt, daher wurden entsprechende Maßnahmen ergriffen; die Jadeoberfläche wurde mit heißem Wachs und/oder in kochendem Fett/Wachs konserviert. Diese Wachs- und Fettschicht hat sich, je nach Bodenaggressivität und Lagerung der Artefakte, teilweise in Form von starken Verkrustungen Jahrhunderte lang erhalten. Daher haben viele Jadeartefakte eine fettige, manchmal mit Fett und Sand verschmierte Oberfläche, die nach der Reinigung zum Vorschein kommt. Gravierte Ritzen und Vertiefungen, die vom Wachs verschlossen wurden, sehen manchmal wie neu aus, daher sollte über die Echtheit eines Jadegegenstandes immer die gesamte Oberfläche, die aufgrund der Konservierungsmaßnahmen sehr unterschiedlich gealtert sein kann, einbezogen werden. Nach Aussage chinesischer Fachleute, werden bis zum jetzigen Zeitpunkt gefundene Jadeartefakte gereinigt und anschließend mit Wachs konserviert, um die natürliche Farbe des Steines soweit wie möglich wieder herzustellen.

Nun noch einige Worte zum Färben der Jadeartefakte. Auf Grund der o.g. Kontaminierungseigenschaften von Jade, wurden Jadegegenstände schon Jahrtausende lang künstlich gefärbt. Warum wurde gefärbt? Da Jade mit den gewünschten Farbtönen oft sehr kostbar und seltener vorhanden war, wurde der kostengünstigere Weg eingeschlagen- die Jade wurde künstlich nachgefärbt. Zum Beispiel wurden während der Han Dynastie und im Mittelalter rötliche bis rotbraune Farbtöne gewünscht. Die Färbung erfolgte in Laugen und Fetten mit entsprechenden Zutaten wie z.B. Eisenverbindungen, die eine schöne braune, bis rotbraune Verfärbung der Jade bewirkten.

Die Bi (Pi)-Scheibe und Ihre Verwendung:

Bi-Scheiben sind grundsätzlich flache Scheiben mit einer zentralen Öffnung in der Mitte.

Eng verbunden mit der Verwendung der Bi-Scheibe, ist die KULTURELLE BEDEUTUNG der Jade selbst.

Bis Heute wird die Jade als Symbol der Liebe und Verbundenheit in verschieden folkloristischen Talismännern weiter verwendet, zum Beispiel ein kleiner Jadehahn bedeutet Ergebenheit, eine Gans Treue, ein Schmetterling Liebe und ein in Jade gearbeiteter Bambusstamm wird der Braut als Wunsch für endlose Liebe und Glück übereicht.

Schon vor über 7000 Jahren wurde im alten China Jade für Waffen, Körperschmuck und für rituelle Objekte verwendet.

In allen chinesischen Kulturen wurde die Jade wegen seiner physikalischen Eigenschaften, wie seiner Härte und damit verbundenen Dauerhaftigkeit, seiner Farbenvielfalt, seiner Transparenz und seiner Schönheit nach dem Polieren hoch geschätzt.

Wegen dieser hervorragenden Eigenschaften wurden Jadegegenstände und Jadeschmuck bei den alten chinesischen Herrschergeschlechtern als ein Symbol der Macht betrachtet. Damit verbunden wurde Jade für zeremonielle und rituelle Zwecke sowie als Zeichen geistiger Macht verwendet.

So sind viele Jadeobjekte eng mit dem Körper und der Identifizierung einer Person verbunden, wie z. B. Gürtelschnallen, Anhänger, und Haarschmuck (Haarringe). Jadedolche und Schwerter zeigten durch ihre Ornamentik und Verzierung den sozialen Status einer Person an. Jade spielte auch im Bereich der Amulette eine große Rolle und begleitete letztendlich einen Verstorbenen mit ins Grab, dazu gehörten unter anderem auch verschiedene Jade Bi-Scheiben.

Die Form, Größe, Verwendung und Bedeutung, einschließlich der Symbolik, hat sich im Laufe der Jahrtausende geändert und hatte unter den verschiedenen Dynastien jeweils eine unterschiedliche Bedeutung und Wertstellung.

So wurde z. B . in der Zhou Dynastie die Bi-Scheibe als Symbol des Himmels und/oder der Sonne angesehen. Die Wertigkeit der Bi-Scheiben ging soweit, das im Kriegsfall der Unterlegene seine Bi-Scheiben als Zeichen der Unterwerfung dem Sieger aushändigen mußte.

Man glaubte Jade brächte Regen, hielt Dämonen und giftige Tiere fern, brächte Ehre, Erfolg und bei Auseinandersetzungen den Sieg und löschte den Durst. Weiterhin sollte sie langes Leben garantieren, wenn sie als Storch oder Fledermaus geschnitten wurde. Jadearmreifen werden bis heute verwendet, da man immer noch glaubt, dass diese vor Rheumatismus schützen.

Jadebecher wurden zum Servieren des Essens gebraucht, da man der Meinung war, die Kraft der Jade würde auf das Essen übergehen. Ein aus Jadepulver hergestellter Trank sollte blutreinigend und gegen Kälte und Hunger wirken.

Kaufleute und Hofbeamte hielten Jadegegenstände während ihrer Besprechungen und Verhandlungen in ihrer Hand, um Kraft, Leitung und Weisheit zu erlangen.

Auch wenn Jade den Tod nicht verhindern konnte, so war man doch der Meinung, dass Jade den Körper erhalten konnte. Daher hatte Jade, besonders Bi-Scheiben, einen festen Platz bei den Begräbniszeremonien.

Ausgehend vom Neolithikum wurden Bi-Scheiben dem Toten mit in das Grab gelegt.

Die Zusammenfassung alter ritueller Texte lässt erkennen, das die Bi-Scheibe als Himmelssymbol den Toten in den Himmel begleiten sollte, wobei diese Riten der aristokratischen Klasse vorbehalten waren.

Einem Toten wurden mit Jadestücken alle Körperöffnungen verschlossen, Bi-Scheiben wurden im Rücken, der Brustgegend, am Kopf- und Fußende und rechts und links des Toten niedergelegt.

Eine schwarze Bi-Scheibe wurde für Totenrituale verwendet.

Eine SCHWARZE Jade Bi-Scheibe der

Ming Dynastie, 1368 - 1644 n.Chr.

Die Bi-Scheibe war somit eines der wichtigsten Objekte für Begräbnisse, als auch ein Status und Machtsymbol der herrschenden Oberschicht, da sie mit Hilfe der Bi-Scheibe in der Lage waren, die Verbindung zwischen der Erde und dem Himmel herzustellen.

Bi (Pi)-Scheiben

Die Bi-Scheibe ist grundsätzlich eine geschnitzte, meistens runde, Jadescheibe mit einem Mittelloch unterschiedlichster Größe. Sie wird als Statussymbol, für Rituale und/oder symbolische Zwecke verwendet. Die ältesten Exemplare stammen aus der neolithischen Zeit und sind nur spärlich oder gar nicht verziert, sie haben eine beidseitig glatte Oberfläche (ab 6000 Jahre und jünger).

Spätere Exemplare sind dann hochgradig mit Ornamenten, Wellen, Schriftzeichen und diversen mythischen Tieren verziert. Obwohl nicht nachgewiesen symbolisieren diese Scheiben die Sonne und/oder den Himmel und sind Zeichen ewigen Lebens (Kreis ohne Anfang und ohne Ende).

Grobe Zeiteinteilung:

Seit dem Neolithikum, der Hermadu Kultur, etwa 5000 Jahre vor u. Zeitrechnung, bis auf den heutigen Tag, wird von den Chinesen die Jade kontinuierlich verarbeitet und verwendet. Die zeitliche Einordnung der Bi-Scheiben ist recht schwierig da das Umfeld dieser Artefakte noch recht lückenhaft erforscht ist.

Da in den Grabanlagen verschiedener Dynastien Bi-Scheiben gefunden wurden, lassen sich diese oft anhand der Motive unterscheiden.

z.B. der Streitenden Reiche (Warring States, 480-249 BC), der Han Dynastien (202 BC-220 AD), der Sui Dynastien (589-618 AD) und der Tang Dynastien (618-907 AD).

Neolithische Gravur auf einer Bi-Scheibe

Verbreitung:

Obwohl die Jade in vielen Kulturen der Erde geschätzt wurde, ist China an sich das einzige Land, in dem die Jade jemals einen so hohen Stellenwert erreicht hat.

Jade und/oder Jadeit Lager- und Verarbeitungsstätten sind aus Burma, Zentralamerika, Brasilien, Canada, Japan, Indien, Sibierien, Finnland, Tanzania und anderen Ländern bekannt.

Chinesische Bi-Scheiben die bis in die Shang Periode (1300-1030 AD) hergestellt wurden, haben Parallelen ähnlicher Ringe/Scheiben in der sibirischen Baikal Region. Hier könnte auch eine Verbindung zu China entstanden sein, was Jadelieferungen von Sibirien nach China betrifft.

Weitere erwähnenswerte mögliche Lagerstätten sind HONAN oder SHANSI; derzeit existieren aber aus diesem Bereich keine Fundaufzeichnungen.

Aus Untersuchungen geht hervor, das vermutlich auch Jade von 200 bis 39 v.Chr. aus SINKIANK eingeführt wurde.

KHOTAN im westlichen Zentralasien, war bereits vom Mittelalter an, bis zum heutigen Tag, ein Lieferant von Jade. Alte russische Quellen gehen jedoch viel weiter zurück, denn Jade/Nephrit langsam mittels Schleifpulver zu verarbeiten war nicht allein im alten China bekannt, sondern wurde viel früher im Bereich des Baikals und des Urals praktiziert. Die Verarbeitung war jedoch wesentlich grober und erreichte nicht die Qualität und Schönheit der chinesischen Arbeiten.

Neolithische Gravur auf einer Bi-Scheibe

Größe von Bi-Scheiben:

Der Außendurchmesser und die Gesamtgröße einer Bi-Scheibe variieren von etwa 1 cm bis über einen halben Meter, es mag sicherlich noch größere Bi-Scheiben geben. Die durchschnittliche Größe liegt bei etwa 25-30 cm.

Verarbeitung:

Rufen wir uns in den Sinn, daß nur die beiden Mineralien Nephrit und Jadeit international als echte Jade anerkannt sind. Diese Werkstoffe zu verarbeiten ist aufgrund der extremen Härte sehr zeitaufwendig und anstrengend. Das hat sich über all die Jahrtausende bis in unsere Zeit nicht gändert, echte Jade läßt sich kaum mit einer Stahlnadel ritzen.

Beim Kauf von Jade sollte man bedenken, daß in China viele Steine wie Achat, Bergkristall, Amethyst, Quarze, Alabaster oder andere Steine als Jade verkauft werden, obwohl die internationalen Bezeichnungen dem nicht entsprechen. Keiner dieser Steine erreicht jedoch die Härte von echter Jade. Wenn man eine Jadearbeit kauft, sollte man nicht nur auf die Verarbeitung achten, sondern auch auf das Material. Am wertvollsten sind nicht die einfarbigen Steine, sondern die Arbeiten aus mehrfarbiger Jade.

Um ein Objekt aus Jade herzustellen, geht der Künstler wie folgt vor:

1) Der entsprechende Stein, passend für das vorgesehene Objekt, wird ausgewählt. Dabei wird die Größe, Form, Körnung, Farbe und der Glanz für das zu fertigende Objekt berücksichtigt.

2) Die Formen werden auf dem Stein aufgezeichnet.

3) Mit einem speziellen Werkzeug und Diamantpaste wird die gewünschte Form ausgearbeitet, dabei folgt man den Farben des Steines, um sie mit in das Werkstück einzubinden.

4) Anschließend wird das Werkstück poliert bis der gewünschte Glanz erreicht ist. Zum Polieren benutzte man einen anderen Stein der mit Schleifpaste gegen das Werkstück bearbeitet wurde.

Denken wir daran, um eine Jadeschnitzrei herzustellen waren viele verschiedene Arbeitsgänge wie Sägen, Schleifen, Polieren und Bohren erforderlich.

Bevor man eine Jadearbeit erwirbt, sollte man sich die zeitaufwendigen Anstrengungen vor Augen führen, die es erfordert um ein schönes Kunstwerk aus Jade herzustellen!

Legalität der Artefakte:

Alle Artefakte sind legal erworben. Oft wurden Sammlungen alter Sammler aufgekauft, die um die Jahrhundertwende gesammelt haben. Für die meisten ausländischen Artefakte sind entsprechende Einfuhrpapiere vorhanden. Alle Artefakte sind garantiert echt und stammen nach bestem Wissen und Gewissen nicht aus fraglichen Quellen von denen sich Ernst-Dieter Henze distanziert.

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Copyright:

Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen oder digitalen Wiedergabe, Veränderung und der Übersetzung sind nur  Ernst-Dieter Henze, He-Artefakte, vorbehalten.


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